14.06.2024
Kreis Warendorf/Einen (dor). Wie leicht Kinder für Natur, Wild und Wald zu begeistern sind, zeigt sich jedes Mal aufs Neue, wenn die Waldschule der Kreisjägerschaft Warendorf an Schulen oder Kindergärten Station macht. Vor kurzem war die Waldpädagogin Theresia Lietmann mit dem Waldschulanhänger an der Einener Grundschule zu Besuch. Die Jägerin hatte viele interessante und lehrreiche Aktionen für die Erst-, Zweit- und Drittklässler vorbereitet.
„Guck mal, sind die echt?“, flüsternd fragt Zweitklässlerin Lea ihre Schulkameradin Eva und zeigt auf zwei Vögel, die mit lederner Kopfbedeckung, völlig regungslos auf einer Stange sitzen. Doch plötzlich bewegt einer von ihnen den Kopf. Die Frage wäre gelöst. Bei den Vögeln handelte es sich um Falken, wie sie kurz darauf erfahren sollten. Falknerin Tina Spirawski aus Einen sowie Falknerkollege Björn Herten aus Recklinghausen hatten ihre Jäger der Lüfte mitgebracht.
Während Tina Spirawski den großen weißen, braun getupften Gerfalken „Wanja“ ihr eigen nennt, stellte Herten seinen kleineren Wanderfalken namens „Benno“ vor. „Falken haben so gute Augen, die sehen die Blattläuse auf den Bäumen. Ihre Sehkraft ist für uns Menschen unvorstellbar“, erklärt die Falknerin den aufmerksam lauschenden Kindern. Das sei mit ein Grund, warum die Vögel verhaubt sind. „Wenn sie diese Haube aufhaben, wissen die Vögel, dass sie nichts zu befürchten haben. Außerdem ist es ein Schutz vor Reizüberflutung“, so die Falknerin weiter. Björn Herten bezeichnet seinen Falken gar als Jagdkumpel. Gemeinsam mit seinem englischen Setter „Mimi“, der auch mit von der Partie war, seien sie ein Topteam. Während der Hund dem Jäger anzeigt, wo sich im hohen Gras Wild befindet, geht der Jäger hinterher, um es aufzuscheuchen.
Dann kommt der Falke ins Spiel“, erklärt der Falkner den Ablauf der Jagd mit den tagaktiven Jagdvögeln. Dieser spannenden Station sollten weitere folgen. Fünf insgesamt, eine Mitmachgeschichte und einen Stationenzettel hatte Theresia Lietmann eigens für die Kinder vorbereitet. Die jeweiligen Gruppen fanden sich dabei nach Waldtieren zusammen.
Die zweite Station auf dem Schulhof stellte der Waldschulanhänger mit den vielen Exponaten dar. Hier konnten die Kinder Buchstaben sortieren und so Tiernamen der ausgestellten Tiere erraten. Beim Tastquiz galt es durch Tasten Dachsfell, Baumrinde, Walnüsse, Kierfernzapfen und Kastanien zu identifizieren. Und an der Station nebenan warteten laminierte Tierspurenkarten darauf, den dort ausgestellten Tierfiguren zugeordnet zu werden. Wer noch nie einen Kauz rufen oder einen Hirsch röhren gehört hat, konnte dieses an der Lauschecke mit Hilfe des Kosmos Naturführers und einem Ting-Stift nachholen. „Die Mühe hat sich gelohnt, die Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache und sehr interessiert, Neues über Wild und Wald zu erfahren,“ freute sich die Waldpädagogin, die zum Schluss noch eine Überraschung für die Kinder parat hielt. Zur Erinnerung an den spannenden Vormittag übergab sie jedem Kind ein Lesezeichen, das ein Waldtier zierte.