28.04.2025
Kreis Warendorf. Ludwig Assenmacher und Marcel Börste können beschwingt in den ersten Mai tanzen: Die beiden jungen Burschen gehören zu den 41 Prüflingen, die sich am Freitag und Montag der diesjährigen Jägerprüfung gestellt haben. Erkennbar erleichtert und mit breitem Grinsen im Gesicht und eine dementsprechende Urkunde in der Hand verließen sie das Prüfzimmer im Untergeschoss des Grünen Zentrums in der Waldenburger Straße, dort wo auch die Kreisjägerschaft Warendorf ihren Sitz hat.
Während die frischgebackenen Jungjäger der KJS-Geschäftsstellenleiterin Claudia Böckenhüser von ihrer Prüfung berichteten, waren die Ostbeveraner Fiete Flaute und Thomas Knappheide am Freitag die Zweiten, die in den Ring geschickt und von den Prüfern auf Herz und Nieren eine Stunde lang auf ihre Kenntnisse in vielerlei Gebieten geprüft wurden. Elena Drees-Pieper, erstmalig als Prüferin dabei, fühlte den Jungjägern im Fach Wald- und Landbau auf den Zahn, Gerd Suermann tat Selbiges im Fach Wildtierkunde und Uli Kröger überprüfte das Wissen der Prüflinge im Fach Waffenkunde. Das Lieblingsfach der beiden letztgenannten war im Kurs die Wildbiologie mit dem Feder- und Haarwild. Das fanden die beiden ganz nah dran an der Natur und am praktischsten. Das Jagdrecht hingegen empfanden sie zwar als trocken, wissen aber: „Es muss sein.“ Eine intensive Lernphase liegt auf jeden Fall hinter allen Teilnehmern des Jungjägerkurses.
Wie Claudia Böckenhüser berichtete, mussten die Jungen Jäger in den vergangenen viereinhalb Monaten viel Zeit und Gehirnschmalz in die Jägerausbildung investieren. Neben Beruf oder Schule – die Teilnehmer des Jungjägerkurses waren von 15 bis 62 Jahre alt – galt es nicht nur, dreimal die Woche abends die „Jagdschulbank“ zu drücken, sondern darüber hinaus sonntags noch an Exkursionen und samstags am Schießtraining am Butterpatt teilzunehmen. „Der Arbeitsaufwand für das grüne Abitur ist nicht zu unterschätzen,“ weiß Böckenhüser, die sich freut, dass der Frauenanteil im Jägerkurs mit 15 Frauen in diesem Jahr erneut recht hoch ausfiel. Wie sie weiter berichtet, habe der überwiegende Teil der Kursteilnehmer einen familiären jagdlichen Hintergrund. Das ist auch bei Marcel Börste und Ludwig Assenmacher der Fall. „Bei uns in der Familie haben alle einen Jagdschein, diese Tradition möchte ich fortführen,“ so Assenmacher. Nachdem der 16-Jährige seine Urkunde sorgfältig verpackt hatte, nahm dieser am Freitag direkt Kurs aufs Kreishaus, um bei der unteren Jagdbehörde seinen grünen Jagdschein mit nach Hause zu nehmen.
Dieser berechtigt ihn nun, in Begleitung einer jagdlich erfahrenen Person auf die Jagd zu gehen, um weitere wertvolle Erfahrungen in der Jagdpraxis zu sammeln. Mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres wird sein Jugendjagdschein dann in einen regulären Jagdschein umgewandelt, der ihn dazu berechtigt, allein auf die Jagd zu gehen und eigene Jagdwaffen und Munition zu kaufen bzw. zu besitzen.
