W-Land

Warendorfer Landnutzer arbeiten für Naturschutzzwecke und Biodiversität

Pressespiegel

KJS-WAF Heckenpflege, 17.02.2024

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Josef Roxel und sein Sohn Philipp haben bereits einige Heckenabschnitte auf den Stock gesetzt. Abgesägte Sträucher bilden den Brut- und Deckungsbereich aus.

Kreis Warendorf. Die Hecken der Münsterländer Parklandschaft stellen ökologisch wertvolle Biotope dar, sie bieten zahlreichen Tieren und Pflanzenarten Lebensraum, dienen als Wind- und Erosionsschutz und prägen das hiesige Landschaftsbild.
Früher dienten Hecken zur Kennzeichnung von Grundbesitz, als Einfriedung für das Vieh und als Schutz vor menschlichen und tierischen Eindringlingen. Da einige dieser Funktionen heute nicht mehr notwendig sind, hat die Pflege der Hecken an Bedeutung verloren. Viele Akteure im ländlichen Raum, wie Landwirte, Jäger, Angler, Heimatvereine, Naturschutzverbände, Landkreise, Kommunen und andere lokale Gruppen setzen sich dennoch für den Erhalt der Hecken und die ökologische Aufwertung der Hecken ein, indem sie regelmäßige Arbeitseinsätze durchführen.
So wurden im Rahmen des von der KJS-Warendorf initiierten und durch den Kreis Warendorf unterstützten W-Land-Projektes (Warendorfer Landnutzer arbeiten für Naturschutz und Biodiversität) in diesem Winter bereits zahlreiche Hecken, Feldgehölze und Kopfweiden gepflegt.

Idealerweise werden Hecken abschnittsweise auf den Stock gesetzt, um vielfältige Hecken aus Gehölzen unterschiedlichen Alters, Totholzbereiche und Kräutern aufzubauen”, erläutert Josef Roxel, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Warendorf. Der Rückschnitt sorge für Lichteinfall in das Innere der Hecke und damit für einen insektenfreundlichen Kraut- und Gräseraufwuchs.
„Wildobst und einzelne langsam wachsende fruchttragende Sträucher wie das Pfaffenhütchen sollten stehen bleiben, um die Vielfalt zu erhalten.
Gegebenenfalls könnten diese sonst mittelfristig durch schnell wachsende Gehölze wie die Hasel unterdrückt werden”, ergänzt Markus Degener, Naturschutzbeauftragter der KJS-Warendorf. Besonderes Augenmerk sollte auch auf die lockere Aufschichtung des Astmaterials innerhalb der Heckenstruktur gelegt werden. „Dadurch wird die Deckungsfunktion erhöht und Brutraum für Singvögel geschaffen“, erklärt Michael Stotter von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft. Gerade unsere heckenbewohnenden Singvogelarten wie Nachtigall, Neuntöter, Dorngrasmücke und Goldammer seien auf eine kleinräumige Abwechslung in den Heckenabschnitten angewiesen.

Durch den heutigen gängigen Einsatz von hydraulischen Heckenscheren wird das abgeschnittene Astmaterial oft komplett aus dem Heckenbereich entfernt, um es als Hackschnitzel zu verwerten. Dies ergibt zwar eine Wertschöpfung, allerdings entstehen dadurch meist kahle Heckenstrukturen, die in den Folgemonaten keinen Rückzugsraum für Wildtiere bieten, beschreibt Stotter, Leiter des W-Land-Projektes, häufige Folgen maschineller Heckenpflege. Um deren ökologischen Wert zu erhalten, ist es daher unerlässlich, einen kleinen Teil des Astmaterials locker im Heckenbereich zu belassen.
Für den Erhalt der Hecken und die Erhöhung der ökologischen Funktion der Landschaftselemente ruft Stotter Arbeitsteams auf, die verbleibenden Tage bis Ende Februar für die Hecken -und Kopfweidenpflege zu nutzen.
Besonders herausragende Leistungen und Aktionen können als Mitteilung inkl. Fotos per WhatsApp an Michael Stotter (0175 922 85 65) herangetragen werden. Die zehn herausragendsten Aktionen werden durch das W-Land-Projekt prämiert.

W-Land Wachablöse, 24.11.2023

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Josef Roxel, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Warendorf bedankt sich bei Felix Homann, dem scheidenden Projektleiter des Arten- und Naturschutzprojekts „W-Land“. Zugleich heißen er und Claudia Böckenhüser von der KJS-Geschäftsstelle Michael Stotter als Homanns Nachfolger willkommen.  

Kreis Warendorf (dor). Wachablöse beim „W-Land“-Projekt: Zum 1. Dezember gibt der bisherige Projektleiter Felix Homann das beispielhafte Natur- und Artenschutzprogramm der Kreisjägerschaft Warendorf in neue Hände.
Seine Nachfolge tritt Michael Stotter an, der bereits ein an W-Land angelehntes Projekt in Muenster durchgeführt hat und wie Homann von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft kommt. „Wir sind natürlich traurig über den Weggang von Felix Homann – der bisher das Gesicht des Projektes war -, freuen uns aber sehr, dass W-Land mit Michael Stotter weitergeht“, erklärte Josef Roxel, der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Warendorf.

Die Kreisjägerschaft hatte das Projekt, das von den Volksbanken und dem Kreis Warendorf unterstützt wird, vor drei Jahren initiiert, um Flächen zum Schutz und Erhalt vieler Tierarten ökologisch effektiv aufzuwerten.
Homann hatte in den ersten drei Projektjahren viel erreicht: „Ich war in rund 40 Prozent aller Reviere beratend tätig“, erklärte Homann, der nun zum Wasser- und Bodenverband wechselt. In seiner Wirkungszeit konnten 4100 Hecken gepflanzt und 122 Prädatorenfallen aufgestellt werden. Insgesamt 88 Hektar Vertragsnaturschutzmaßnahmen wurden mit Hilfe von Homann realisiert, 45 Hektar Strukturbrücken geschaffen, 11.000 Bäume und Sträucher gesetzt und das auf einer bejagbaren Flächen von insgesamt 42. 000 Hektar zählte Homann auf, der schon fleißig dabei ist, seinen Nachfolger für die zweite Projektphase einzuarbeiten. Schließlich haben Kreisjägerschaft, Volksbanken und der Kreis Warendorf Finanzmittel für weitere drei Jahre für das W-Land-Projekt, kurz für Warendorfer Landnutzer arbeiten für Naturschutzzwecke und Biodiversität, bereitgestellt.

Wie der scheidende Projektleiter berichtete, sei die Nachfrage nach vollumfänglicher Revierberatung weniger geworden, dafür würden nun mehr Kleinprojekte nachgefragt. Michael Stotter freut sich, diese in Bälde in Kooperation mit Landwirten, Jägern und anderen Naturschutzinteressierten umzusetzen. Der 34-Jährige Landwirt und Agrarwissenschaftler aus Rinkerode, Jäger seit 2005, möchte den ländlichen Raum im Sinne der Offenlandarten weiter ökologisch aufbessern und die Naturschutzarbeit mit allen Beteiligten erfolgreich fortführen und ausbauen.