Jägerprüfung 2024
27.04.2024
Kreis Warendorf (dor). Zwanzig lange Jahre hat Samantha Braunisch mit dem Gedanken gespielt, irgendwann mal ihren Jagdschein zu machen. Jetzt hat sie, inspiriert und motiviert durch ihre Freunde Andreas Meier und Karolin Morowsky, ihr Vorhaben tatsächlich wahr gemacht. Sie trat, wie 39 andere Teilnehmer des jüngsten Jungjägerkurses der Kreisjägerschaft Warendorf, diese Woche die Jägerprüfung an.
Wie in ganz NRW stand am Montag die schriftliche Prüfung auf dem Tagesplan, am Dienstag mussten die Kursteilnehmer ihre Schießkünste beweisen, und am Mittwoch und Donnerstag wurden die Jungjäger in spe der mündlichen Prüfung – sowohl in Beckum als auch in Warendorf – unterzogen.
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Eine entbehrungsreiche, eine arbeitsreiche Zeit liegt hinter den Kursteilnehmern. „Ich erinnere mich nicht, jemals im Leben so viel gelernt zu haben“, lacht Braunisch, deren Einsatz mit dem Bestehen aller Prüfungsteile belohnt wurde. Braunischs Worte kann Pascal Brockmann nur bestätigen. „Man hatte die letzten vier Monate kaum Privatleben“, sagte er.
„Und die Menschen um einen herum mussten ganz schön leiden, denn es gab immer nur ein Gesprächsthema und das war der Jungjägerkurs, die Inhalte und die bevorstehende Prüfung“, verrät Karolin Marowsky. Während Marowsky, Braunisch und Meier die mündliche Prüfung am Donnerstag schon erfolgreich hinter sich gebracht hatten und entspannt im Vorbereitungsraum im grünen Zentrum saßen, stand Alexandra Bütfering, die mit Brockmann nach Braunisch in den Prüfungsring stieg, die Anspannung im Gesicht geschrieben.
„Ich bin überhaupt kein Prüfungsmensch“, sagte sie. Da nutzte es wenig, dass Ehemann Georg, der schon seit 44 Jahren den Jagdschein in der Tasche hat, und KJS-Geschäftsstellenleiterin Claudia Böckenhüser ihr gut zusprachen und versicherten, dass schon alles gut gehen werde. Schließlich habe sie auch schon das Schießen bestanden. Und das war bei ihr, wie Bütfering sagte, absolut wackelig.
Doch am Prüfungstag lief alles wie am Schnürchen, sie holte die geforderten drei von zehn Tontauben vom Himmel. Als sie das erzählt, schleicht sich doch ein leises Lächeln in ihr Gesicht. Wie sie berichtet, habe sie viele Extrastunden auf dem Schießstand verbracht, um ihre Chance wahrzunehmen. Bütferings und Braunischs Beispiel zeigen einmal mehr, dass Fleiß und Einsatz sich am Ende stets auszahlen. Die guten Ergebnisse der Prüflinge – es müssen nur zwei Kandidaten die Schießprüfung im September wiederholen – bereiteten auch dem Vorsitzenden der Warendorfer Prüfungskommission Lothar Stumpenhorst Freude.
Wie er sagte, sei das Lernniveau bei dem diesjährigen Kurs sehr hoch. Die Kursteilnehmer hätten durchweg gute Kenntnisse in den Fächern Wildbiologie, Jagdrecht, Tier- und Naturschutz, Waffenkunde, Land- und Waldbau, Jagdpraxis und Hundewesen bewiesen. Für Stumpenhorst auch ein klares Zeichen für die hohe Qualität der Jungjägerausbildung und der Dozenten.
Jägerprüfung 2023
27.04.2023
Kreis Warendorf. „Wir sind noch genauso nervös wie vor der Prüfung“, erklären die beiden Jungjägeraspiranten Daniel Dunker und Jan Buller. Die beiden Männer hatten den Prüfern in der mündlichen Jägerprüfung gerade Rede und Antwort stehen müssen. Nun warten sie ab, was die erfahrenen Waidmänner im Nebenzimmer ihnen bescheiden. Mit einem aufmunternden Lächeln werden die beiden kurz darauf ins Prüfzimmer hereingebeten. Hier erfahren sie, dass sie bestanden haben. Nun, können sie entspannen, macht sich ein erstes, zufriedenes Lächeln auf den Gesichtern breit. „Geschafft!“.
Viereinhalb harte Monate liegen hinter ihnen und den anderen 50 Prüflingen des Jungjägerkurses, die diese Woche von zwei Prüfungsausschüssen der Kreisjägerschaft Warendorf sowohl in Warendorf als auch in Beckum mündlich geprüft werden.
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„Es war schon eine sehr arbeitsintensive Zeit, erklären die frisch gebackenen Jungjäger. „Man hatte sehr wenig Zeit für die Familie und alles andere“, berichtet etwa Jan Buller. Dieser hat den Jagdschein gemacht, weil er das gute und gesunde Wilbret künftig selbst herstellen und genießen möchte. Auch die Liebe zu seiner Frau spielte bei seiner Entscheidung, Jäger zu werden, eine Rolle.
Diese sei ökologisch sehr versiert und interessiert. „Als Jäger tut man viel für die Tiere und die Biodiversität“, so der frisch gebackene Jungjäger, der ab sofort auch wieder mehr mit seinen Kindern spielen kann. Daniel Dunkers Entscheidung für die Jägerlaufbahn wurde beeinflusst durch Freunde und die Nachbarschaft der Eltern. Wie er sagte, wollte er mit seinem Hund nicht mehr einfach nur durch die Natur laufen, sondern sich mit ihr, mit Wild und Wald auseinandersetzen. Wie diesen beiden Prüflingen fühlten Ulli Krüger, Ralf Holtstiege, Franz Freiherr von Twickel, Alfred Edelhoff und Gerd Suermann in Warendorf am Mittwoch, Donnerstag und Freitag den anderen Jungjägern und Jungjägerinnen auf den Zahn, prüften deren Kenntnisse in Fächern, wie Wildbiologie, Jagdbetrieb, Waffenkunde, Jagdrecht, Natur- und Tierschutz.
Ihre Schießfertigkeiten mussten die Teilnehmer des Jungjägerkurses – darunter auch acht Frauen – bereits vergangene Woche unter Beweis stellen, und auch die schriftlichen Prüfungen haben sie Anfang der Woche erfolgreich hinter sich gebracht. „Die guten Ergebnisse spiegeln die Qualität des Jungjägerkurses und seines Dozententeams wieder“, freuten sich die Prüfer über die bestandenen Prüfungen. Der Vorstand der Kreisjägerschaft freut sich zudem über die weitere Zunahme der weiblichen Teilnehmer am Jungjägerkurs. Diese spiegele den deutschlandweiten Trend, das immer mehr Frauen Jägerin werden wollen, wieder.
Kreisjägerschaft Warendorf – Informationsabend Jungjägerkurs 2023
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12.11.2022
Kreis Warendorf. Das Interesse an der Jagd ist ungebrochen: Knapp 60 Interessierte informierten sich vor kurzem in der Deula über den am 2. Januar startenden Jungjägerkurs. Mit dabei waren die Dozenten, KJS-Geschäftsstellenleiterin Claudia Böckenhüser, Dirk Clissa von der unteren Jagdbehörde und nicht zuletzt Dr. Antje Heberling und Richard Hoberg vom Vorstand der Kreisjägerschaft. Letzterer begrüßte die Anwesenden, wie es sich in Jägerkreisen gehört, mit einem Waidmannsheil, er dankte für das zahlreiche Erscheinen und wünschte den Jungjägern in spe einen informativen Abend und einen guten Kursverlauf. Dirk Clissa von der unteren Jagdbehörde erklärte den Anwesenden, dass die schriftliche Prüfung, die NRW-weit am 24. April durchgeführt werde, eine reine „Fleißarbeit“, die mündliche Prüfung indes eine Wissensabfrage sei.
Im letzten Durchlauf sei in der schriftlichen Prüfung niemand durchgefallen, berichtete Clissa. Dieses positive Ergebnis läge nicht etwa daran, dass die Prüfung so lasch sei. „Die Kreisjägerschaft Warendorf hat ein sehr hohes Ausbildungsniveau“ konstatierte Clissa. Er weiß das einzuschätzen, gehörte er doch vor fünf Jahren selbst zu den Prüflingen, die am Ende für ihren Fleiß und ihr dazugewonnenes Wissen mit dem Jagdschein belohnt worden waren. „Die Entscheidung wirkt noch heute im positive Sinne nach“, bestärkte Clissa die anwesenden Männer und Frauen in ihrem Entschluss, Jäger bzw. Jägerin zu werden. Bis dahin liegt jedoch noch einiges an Arbeit vor den Kursteilnehmern: Unterricht findet jeweils montags, dienstags und mittwochs in der Zeit von 19 bis 21.30 Uhr statt. Dazu kommt das Nacharbeiten zuhause, die ab Februar samstags stattfindenden Schießübungen am Butterpatt sowie sonntägliche Exkursionen. Im Anschluss stellten die Dozenten sich und ihre Fächer vor. Bernd Beck, Berufsjäger aus Ahlen, macht die Jungjäger in spe fit in Wildtierkunde, Waffentechnik, Jagdbetrieb und Wildbiologie. Andreas Schneider unterrichtet Wildverwertung während Claudia Havelt sich dem Jagdrecht widmet. Dieter Wortmeier ist Spezialist in Sachen Waldbau und Naturschutz, und Heiner Seelhorst gibt sein Wissen im Bereich Hundewesen weiter. Die praktische Schießausbildung übernehmen Michaela Schulze-Eckel, Benno Schulze-Eckel und Franz-Josef Möllmann. Der Jungjägerkurs, der mit 1200 Euro Kursgebühren plus Prüfungsgebühr von 250 Euro und Kosten für Munition – nicht gerade billig ist, sei laut Clissa auf jeden Fall „gut investiertes Geld in ein schönes, nachhaltiges Hobby, das viel Freude und Naturerleben mit sich bringt.“
Info-Abend zum Jungjägerlehrgang 2023
17.10.2022
Am Mittwoch, den 09.11.2022 um 19.00 Uhr findet in diesem Jahr der Info-Abend zum Jungjägerlehrgang 2023 in der Deula , Dr. Rau Allee, in Warendorf statt.
An diesem Abend stellen wir Ihnen / den Interessierten an unserem Jungjägerlehrgang die Referenten und weitere Einzelheiten vor!
Hierzu laden wir alle Interessierten recht herzlich ein !
Jungjägerprüfung 2022
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27.04.2022
Kreis Warendorf. Nach der schriftlichen Jägerprüfung und dem praktischen Schießen galt es für die angehenden Jungjäger, mit der mündlichen Prüfung nun auch die letzte Hürde auf dem Weg zum ersehnten Jagdschein zu nehmen. 46 Kursteilnehmer des jüngsten Jägerkurses der Kreisjägerschaft nahmen die Herausforderung an, 42 davon erfolgreich. Es sei alles in allem ein guter Kurs gewesen, sagt Martin Sievers, Vorsitzender der Warendorfer Prüfungskommission. Er lobte den Fleiß und die Wissbegierde der diesjährigen Prüflinge. Ihnen wie auch dem engagierten Dozententeam galten Sievers Dank und seine Glückwünsche.
Zwei, die am Dienstagmorgen als erstes in die mündliche Prüfung gingen, waren Daniel Kröger sowie Susanne Horn-Püschel. Die beiden Telgter zeigen sich sehr reflektiert, was ihre Gründe, den Jagdschein machen zu wollen, angeht. „Ich war schon immer sehr an der Natur interessiert und habe gerne Tiere beobachtet. Nun werde ich bald Papa und da möchte ich meinem Sohn fundiertes Wissen über Tier und Natur weitergeben. Die Natur ist unsere Zukunft und bleibt es auch“, erklärt Höving seine Motivation. Gute Gründe, Jägerin werden zu wollen, gibt auch Horn-Püschel an. Wie sie sagt, möchte sie nicht nur konsumieren, sondern selbst Hand anlegen und mitwirken, und das ganz unprätentiös und unaufgeregt. Dass die Natur alles selbst regelt und reguliert, sei nach ihren Worten eine idyllische, romantische Vorstellung, die wenig mit der Wirklichkkeit gemein habe. „Im Sinne der Artenvielfalt muss man regulierend eingreifen“, so die Telgterin. Der Bestand an Raubwild müsse beispielsweise in Grenzen gehalten werden, damit auch andere Tiere eine Überlebenschance hätten.
Die Aufgaben eines Jägers erschöpften sich nicht nur in der Jagd sowie der Hege und Pflege von Wild und Wald, so Horn-Püschel weiter. „Jäger sind auch Mittler, Förderer, Zuhörer und das in einem riesigen Spanungsfeld“, hebt Horn-Püschel das Engagement der Jägerschaft hervor. Sie selbst hatte sich wie Höving gut auf die mündliche Prüfung, die als größte Herausforderung gilt, vorbereitet. Daher konnten die Prüfer ihnen am Ende auch zum Jagdschein gratulieren. Hinter der Leistung der frischen Jungjäger und Jungjägerinnen stecken unzählige Stunden Lernen, zuhause sowie im Kurs, Exkursionen und Stunden auf dem Schießstand. Jäger müssen viele Disziplinen beherrschen, sich in vielerlei Bereichen, sei es Wildbiologie, Jagdhundewesen, Waffenkunde und Jagdrecht etc. auskennen. So mussten die Prüflinge etwa wissen, welche Merkmale auf Wildkrankheiten hinweisen, sie mussten Jagdhunderassen, ihre Charakteristika und Einsatzgebiete kennen und sämtliche Raubvögel, deren Lebensraum und Besonderheiten benennen können. Des Weiteren galt es, das Alter von Rehwild anhand von Skeletten und Gebissen zu erkennen und vieles mehr. Wurde die Prüfung wie immer im Grünen Zentrum abgehalten, fand der Jungjägerkurs, corona-bedingt in diesem Jahr erstmals in der Deula statt. Weitere Neuerungen sind Claudia Havelt, Dr. Antje Heberling und Bernd Beck, die das Dozententeam verstärken. Neu war in diesem Jahr auch, dass neben den 46 eigenen Kursteilnehmern in Warendorf 32 Teilnehmer der Jagdschule Ahlen mitgeprüft wurden.
Jungjägerlehrgang 2021
11.12.2020
Die KJS Warendorf wird im Jahr 2021 nach jetzigem Stand keinen Jungjäger-Lehrgang durchführen.
Sollte das Ministerium des Landes NRW den zentralen Prüfungstermin am 19.04.2021 noch verlegen, werden wir Sie hier über einen Kurs im Verlauf des Jahres 2021 informieren.
Jungjägerprüfung 2020
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28.08.2020
Kreis Warendorf. Diese Woche stand bei der Kreisjägerschaft Warendorf ganz im Zeichen der Jägerprüfung. Nachdem am Montag NRW-weit die schriftliche Prüfung erfolgte, mussten die angehenden Jungjäger am Dienstag ihre Schießfertigkeiten unter Beweis stellen. Am Mittwoch und Donnerstag galt es dann, die Prüfungskommission auch mündlich von der persönlichen Jagdreife und -befähigung zu überzeugen. Das gelang am Ende 31 von 37 Teilnehmern.
Zwei, die am Dienstagmorgen als erstes in die mündliche Prüfung gingen, waren Daniel Kröger sowie Susanne Horn-Püschel. Die beiden Telgter zeigen sich sehr reflektiert, was ihre Gründe, den Jagdschein machen zu wollen, angeht. „Ich war schon immer sehr an der Natur interessiert und habe gerne Tiere beobachtet. Nun werde ich bald Papa und da möchte ich meinem Sohn fundiertes Wissen über Tier und Natur weitergeben. Die Natur ist unsere Zukunft und bleibt es auch“, erklärt Höving seine Motivation. Gute Gründe, Jägerin werden zu wollen, gibt auch Horn-Püschel an. Wie sie sagt, möchte sie nicht nur konsumieren, sondern selbst Hand anlegen und mitwirken, und das ganz unprätentiös und unaufgeregt. Dass die Natur alles selbst regelt und reguliert, sei nach ihren Worten eine idyllische, romantische Vorstellung, die wenig mit der Wirklichkkeit gemein habe. „Im Sinne der Artenvielfalt muss man regulierend eingreifen“, so die Telgterin. Der Bestand an Raubwild müsse beispielsweise in Grenzen gehalten werden, damit auch andere Tiere eine Überlebenschance hätten.
Nein, ein Spaziergang war der diesjährige Jungjägerkurs gewiss nicht, stellte er doch alle Beteiligten – von den Teilnehmern, über die Dozenten bis hin zur Prüfungskommission – vor große Herausforderungen. Der Kurs, der normalerweise nach vier Monaten mit der bestandenen Abschlussprüfung und dem ersehnten Jagdschein gekrönt werden kann, dauerte nun insgesamt acht Monate, eine viermonatige Corona-Zwangspause inklusive. Und die war alles andere als lustig. „Man ist so richtig in ein Loch gefallen, erklärt Lukas Neukötter, der am Donnerstag mit Dr. Stephan Klumpe leicht nervös in die Prüfung gegangen und nach erfolgreichem Verlauf umso entspannter wieder herausgekommen war. Der Kardiologe sprach ebenfalls von einer schwierigen Zeit. „Am Anfang war eine totale Spannung und Vorfreude da, dann plötzlich nichts mehr und dann musste man wieder von vorne anfangen mit dem Lernen“. Und das gestaltete sich doch als sehr zeitaufwendig, berichtete der Arzt, der ebenso wie sein Prüfungskollege voll berufstätig ist. Die beiden und alle anderen Kursteilnehmer wissen jetzt, warum die Jägerprüfung auch das „Grüne Abitur“ genannt wird. Schließlich müssen sich die Jungjäger in vielen Bereichen und Disziplinen auskennen, sei es im Waffen-, Jagd- Landschafts-, Natur- und Tierschutzrecht, oder in der Wildbiologie und im Waldbau.
Die Jungjäger müssen zudem sämtliche Wildtierarten unterscheiden können, über deren Lebensräume, Nahrungsquellen und Paarungsrituale Bescheid wissen und vieles mehr. Natürlich müssen die angehenden Jäger auch schießen können, was im Rahmen der Schießprüfung – diese fand nach der vorausgegangenen schriftlichen Prüfung am Dienstag auf dem Schießstand am Butterpatt statt – zu beweisen war. Am Mittwoch und Donnerstag galt es dann, die Prüfungskommission mündlich von der persönlichen Reife und Befähigung zur Jagd zu gehen, zu überzeugen. Das alles haben die Teilnehmer im Großen und Ganzen „ganz prima“ gemeistert, drei Teilnehmer jedoch sind in der schriftlichen Prüfung, einer im Schießen und zwei in der mündlichen Prüfung durchgefallen. Während die nicht bestandene schriftliche Prüfung eine komplette Wiederholung des Kurses erfordere, können das Schießen und die mündliche Prüfung wiederholt werden, sagte der KJS-Vorsitzende Josef Roxel, der zugleich als Prüfungskommissionsvorsitzender fungierte. Roxel zeigte sich ebenso wie seine Prüfungskommissionskollegen Heinrich Austerhoff, Franz-Josef Naber, Dirk Clissa und Richard Hoberg froh, im Annensaal auf Schloss Harkotten einen Ort gefunden zu haben, an dem nicht nur der Kurs unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln weiter-, sondern auch die Prüfung durchgeführt werden konnte. „Wir sind Ferdinand von Korff wirklich sehr dankbar, dass er uns diese Räumlichkeit zur Verfügung gestellt hat“, sagte Roxel. Damit sei der Kreisjägerschaft eine aufwendige Suche nach geeigneten Räumen und den Teilnehmern weitere Ortswechsel erspart geblieben.
Impressionen von der Jungjäger Rassevorführung am 08.03.2020
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08.03.2020
Am Sonntag dem 08.03.2020 fand der alljährliche Jungjäger Hundetag bei trockenem aber kühlen Wetter statt. Zahlreiche Hundführer aus dem Kreis waren vertreten um die unterschiedlichen Rassen die hier bei der Jagdausübung geführt werden vorzustellen. Es gab zu den vorgestellten Rassen Informationen durch die Hundeführer und Heiner Selhorst.
Bei praktischen Vorführungen konnten die angehenden Jungjäger eine Schweißarbeit, eine Buschierarbeit , eine Schleppe und das freie Verlorensuchen einer ausgelegten toten Ente am Gewässer Butterpatt sehen.
Recht herzlichen Dank an die Hundeführer die dieses Event jährlich unterstützen.
Infoabend Jungjägerkurs 2020
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12.11.2019
Kreis Warendorf. Das Interesse an der Jagd ist ungebrochen. Bereits 17 Anmeldungen liegen der Kreisjägerschaft Warendorf für den nächsten, Anfang Januar 2020 startenden Jungjägerkurs vor. Wer sich noch nicht entschieden hat und sich zunächst genauer über den Kurs, die Inhalte, Kursgebühren und Termine informieren lassen möchte, der ist eingeladen, am 4. Dezember 2019 um 19 Uhr ins Grüne Zentrum in die Waldenburger Straße 10 zu kommen. Hier findet nämlich der Informationsabend zum Jungjägerkurs 2020 statt. Eines ist schon mal gewiss: „Es gibt nur 45 Plätze und wenn diese besetzt sind, müssen wir weiteren Interessierten leider absagen“, berichtet KJS-Geschäftsführer Martin Sievers.
Klar ist auch, dass es den Jagdschein nicht geschenkt gibt. „Wer den Jagdschein machen will, muss bereit sein, ordentlich etwas dafür zu tun“, so Sievers. 500 Fragen zu den Fächern Wildbiologie, Naturschutz, Jagd- und Waffenrecht müssen die Teilnehmer des Jungjägerkurses lernen, eine Auswahl davon in der schriftlichen Prüfung, die NRW weit am 20. April 2020 stattfindet, beantworten können. Am nächsten Tag findet die praktische Prüfung im Schießen statt. Im Anschluss folgen die mündlichen Prüfungen. Selbst wenn sich der Lehrstoff reichhaltig präsentiert, kann das Pensum gut bewältigt werden, sofern der Wille, die Arbeitshaltung und der Fleiß stimmen, weiß auch Dirk Clissa. Der Mitarbeiter der unteren Jagdbehörde des Kreises Warendorf muss das wissen, schließlich hat er vor zwei Jahren selbst den Jungjägerkurs erfolgreich abgeschlossen und seinen Jagdschein erhalten. Die Durchfallquoten sind gering. Im vergangenen Jahr haben von 45 Teilnehmern nur drei nicht bestanden, wie Martin Sievers berichtet. „Das ist ein gutes Ergebnis, es ist ein Beweis für die qualifizierte Ausbildung, die die Jungjäger in unseren Kursen erhalten“, zeigt sich Sievers von seinem engagierten Dozententeam überzeugt. Er, Clissa sowie alle Lehrenden freuen sich schon, den Interessierten auf dem Informationsabend die Inhalte ihrer Fächer und weitere Details vorzustellen.
Jägerprüfung
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Einen anderen Blick auf die Natur erhalten, eine neue Welt entdecken, Zusammenhänge verstehen und bewusst wahrnehmen – all diese positiven Nebenerscheinungen gab es gratis beim jetzigen Jungjägerkurs der Kreisjägerschaft Warendorf dazu. Die 44 Teilnehmer des diesjährigen Kurses stellten sich in der letzten Woche – nach dem vorherigen praktischen Schießen und dem schriftlichen Teil – ihrer mündlichen Prüfung. Angetreten waren hier auch Holger Pohlmann aus Warendorf und Gereon Rutte aus Vohren. Beide sitzen am frühen Nachmittag des letzten Prüfungstages noch relativ entspannt im Vorraum des Saales im Grünen Zentrum und lassen die viermonatige Kurszeit Revue passieren.
Dreimal die Woche Unterricht, Exkursionen und am Samstag regelmäßig das Schießen, das war neben der Arbeit ganz schön hart“, gesteht. Holger Rohlmann. Dessen Worte kann Rutte nur bestätigen. „Die Teilnahme am Jungjägerkurs ist schon mit vielen Entbehrungen verbunden, alle sind froh, wenn es vorbei ist.“ Trotz der arbeitsintensiven Zeit, die hinter ihnen liegt, bereuen sie ihre Entscheidung nicht. „Das Dozententeam ist top, die Exkursionen waren sehr interessant und die Theorie wurde uns sehr gut vermittelt“, urteilen beide unisono. Gut finden sie auch, dass sie jetzt einen viel bewussteren Umgang mit der Natur erleben. „Man bekommt ein ganz anderes Denken als zuvor, man kennt die Abläufe, weiß, wie was funktioniert, wann Tiere ihr Gehörn abwerfen oder Fasane Balz haben oder was gerade blüht, man schaut einfach viel genauer hin“, freut sich Rohlmann. „Der Blick wird ein anderer, man nimmt viel mehr wahr, es eröffnet sich einem eine neue Welt“ subsumiert auch Rutte die augenfälligsten Veränderungen. Der junge Mann zeigt sich auch beeindruckt von der jahrhundertealten Tradition der Jagd. Es ärgert ihn, dass viele, denen das nötige Verständnis und die nötigen Kenntnisse fehlen, die Jagd vorschnell verurteilen. „Jagd ist auch Naturschutz“, weiß er ganz genau. Wieviel die Jagd mit der Natur zu tun hat, das zeigt sich jedes Jahr erneut auf der Jägerprüfung. Denn neben der jagdlichen Praxis, der Waffenhandhabung bilden auch die Fächer Wildbiologie und Naturschutz einen wichtigen Prüfungsteil. Rutte und Pohlmann zeigten sich sehr gut vorbereitet und konnten am Ende glücklich ihren Jagdschein entgegennehmen. Das traf jedoch nicht für alle Kursteilnehmer zu. „Wir hatten sehr durchwachsene Ergebnisse“, zeigt sich Martin Sievers, Geschäftsführer der Kreisjägerschaft Warendorf, leicht konsterniert darüber, dass einige den nötigen Fleiß und Lernwillen haben fehlen lassen. Diejenigen, die in der mündlichen Prüfung durchgefallen sind – von 44 Teilnehmern trifft das auf sieben zu, haben in der Nachprüfung noch einmal die Chance zur Wiedergutmachung. Wer jedoch auch schon in der schriftlichen Prüfung nicht die erforderlichen Leistungen zeigte, für den wird es, wenn es denn am Ende immer noch der Jagdschein sein soll -teuer. Denn sie müssen beim nächsten Jungjägerkurs wieder antreten und die Kursgebühren von 900 Euro zur Hälfte erneut berappen.
Jungjäger Infoabend
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Kreis Warendorf. Volle Kraft voraus heißt es für diejenigen, die am neuen Jungjägerkurs der Kreisjägerschaft Warendorf teilnehmen. Um Interessierte über Inhalte und Modalitäten der Ausbildung zu informieren, hatte die Kreisjägerschaft am Mittwoch zum Informationsabend ins Grüne Zentrum geladen.
Klar ist, ein Spaziergang wird der Kursus, der bereits am 2. Januar startet, nicht. „Der Stoff ist sehr umfangreich, sie müssen nicht nur hier, sondern auch zuhause lernen, damit Sie mit einem guten Gefühl in die Prüfung gehen können“, bereitete der KJS-Geschäftsführer Martin Sievers die Kursteilnehmer auf die kommenden arbeitsintensiven vier Monate vor. Montags und mittwochs und freitags findet der theoretische Unterricht im Grünen Zentrum statt. Ab Anfang Februar werden die Jäger in spe das Schießen auf dem Schießstand der Kreisjägerschaft am Butterpatt üben. Zusätzlich werden an zwei Sonntagen Waldexkursionen durchgeführt.
Wie Sievers den Anwesenden erklärte, müssen verantwortungsbewussten Jägern Qualitäten wie Ethik, Moral und Waidgerechtigkeit zu Eigen sein. „Wir wollen Tierleid vermeiden“, so Sievers. Die angehenden Jäger sollten sich schon jetzt über die Gründe, warum sie Jäger werden wollen, im Klaren sein. Manche lieben die Natur und die frische Luft, andere versuchen vielleicht das Großraubwild zu ersetzen, wieder andere wollen verhindern, dass das Reh- und Rotwild die Bäume auffressen. „Sie gehen aber zur Jagd, weil das Jagen auch Freude macht und wir natürlich Beute machen wollen“. Und das dürften und sollten die angehenden Jäger auch selbstbewusst verkünden.
Wer darf nun an dem Kurs teilnehmen? Alle, die am Tag der schriftlichen Prüfung, die landesweit auf den 24. April festgelegt ist, 15 Jahre alt sind. Eine weitere Voraussetzung für die Teilnahme ist das einwandfreie Führungszeugnis sowie der Wille und die Ausdauer, sich in den kommenden vier Monaten mächtig ins Zeug zu legen. Schließlich müssen sich die angehenden Jäger am Ende in den unterschiedlichsten Gebieten auskennen, erklärte Sievers. Die Teilnehmer lernten, zu schießen und mit dem Gewehr umzugehen, sie müssen sich im Jagd- und Waffenrecht auskennen, müssen die verschiedenen Wildtiere erkennen und diese hinterher aufbrechen und hygienisch verarbeiten können. Zum Abschluss des Abends stellten die Dozenten sich und die Inhalte ihrer jeweiligen Fächer vor. Anmeldungen zum Jungjägerkurs nimmt die Kreisjägerschaft noch bis zum 17. Dezember entgegen.
Jungjägerprüfung 2017
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Der Trend hält an, die Jagd wird weiblicher. Das schönste Zeugnis dafür legten am Donnerstagvormittag Carmen Schulze-Osthoff und Kathrin Schulze Zurmussen bei ihrer Jägerprüfung ab. Die beiden jungen Damen, 19 und 21 Jahre alt, die man eher in einer Szenebar oder einer Modeboutique als bei der Jungjägerprüfung vermuten würde, liefern ein gutes Beispiel dafür ab, dass die Jägerschaft sich nicht in Schubladen pressen lässt, sondern geprägt ist von unterschiedlichen Charakteren aller Altersklassen und beiderlei Geschlechts. Und statt über Stars und Sternchen oder die neueste Jeansmode zu parlieren, überzeugte das Damenduo die Prüfungskommission mit ihrem fundierten Wissen über Boviden und Cerviden, Kolbengeweihe, Hexenringe, Keimruhe und dem strohschen Zeichen – Begriffe, die es allesamt im Prüfungsfach Wildbiologie zu erklären galt.
Aber auch in den Prüfungsfächern praktischer Jagdbetrieb, Jagdrecht und Waffenkunde wussten die Beiden zu punkten. „Das haben Sie ganz prima gemacht“, lautete am Ende dann auch das Urteil der Prüfer, das in der Übergabe des lang ersehnten Jagdscheins mündete. „Es war schon eine ziemlich harte und arbeitsreiche Zeit“, waren sich die beiden Mädchen einig. „Für mich gab es fast nur noch die Arbeit auf dem Hof und sich dann auf den Weg zum Jungjägerkurs machen“, erzählte Carmen Schulze-Osthoff, die Landwirtin von Beruf ist. Bei Kathrin Schulze Zurmussen, die Versicherungskauffrau lernt, war es in der Zeit, als sie zur Berufsschule musste, mit dem Jungjägerkurs gut zu schaffen. An den reinen Arbeitstagen aber fühlte auch sie sich sehr eingespannt. Was also hat die beiden jungen Frauen bewegt, sich dieser Herausforderung zu stellen? Carmen Schulze-Osthoff ist familiär vorbelastet: „Bei uns findet jedes Jahr eine Treibjagd statt, das ist ein großes Event auf dem Hof und da wollte ich auch endlich mitmischen,“ erklärt sie. Bei Kollegin Zurmussen war es ihr Freund, der das Interesse an der Jagd entfacht hat. „Ich bin immer häufiger zum Ansitzen mitgegangen. Das wurde von Mal zu Mal interessanter, und irgendwann wollte ich auch nicht mehr nur daneben sitzen“, so Schulze-Zurmussen. Sie und Carmen Schulze-Osthoff sind sich dahingehend einig, dass die Wildtierkunde das für sie interessanteste Fach war. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie nun auch in der Lage sind, all die vielen verschiedenen Wildtiere, Vögel und Baumarten zu benennen. „Es ist sehr wichtig, die Tiere zu kennen und zu wissen, ob sie dem Naturschutz oder dem Jagdschutz unterliegen“, sagt Martin Sievers, Geschäftsführer der Kreisjägerschaft und Prüfer im Fach Wildbiologie. Denn nur die Tiere, die dem Jagdschutz unterliegen, dürfen auch geschossen werden. Bussarde, Falken und andere Greifvögel, die relativ häufig in der Natur zu sehen sind, stehen hingegen unter Naturschutz und sind daher für Jäger tabu. Positiv hoben die beiden Prüflinge neben dem immensen Wissen, dass sie nun erlangt haben, auch die Atmosphäre in dem Jungjägerkurs hervor. „Jagd verbindet“ hatte zuvor Prüfer Uli Kröger verkündet. Und so empfinden es auch Carmen Schulze-Osthoff und Kathrin Schulze Zurmussen. „Wir sind schon eine super Gemeinschaft geworden und wollen auf jeden Fall weiter in Kontakt bleiben“, konstatierte Schulze Osthoff. Wie Schulze Zurmussen erklärt, hätten sie sich gerade deshalb auch für den Jungjägerkurs bei der Kreisjägerschaft entschieden und sich nicht etwa für einen vierwöchigen Turbokurs, bei dem Persönliches oft auf der Strecke bliebe, angemeldet. Am Samstag nun steigt die Party. Dann wollen die neuen Jungjäger – von 44 haben 38 auf Anhieb bestanden – ihren Jagdschein und ihre neuen Freundschaften feiern. Dazu gaben ihnen die Prüfer gerne ein zünftiges „Waidmannsheil“ mit auf den Weg.
Jungjägerprüfung 2015
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Warendorf. „Sie sind nur noch eine Stunde getrennt von Ihrem Jagdschein“. Mit aufmunterndem Nicken macht Martin Sievers, der Geschäftsführer der Kreisjägerschaft Warendorf, Hannes Döring und Ina Brüser Mut für ihre bevorstehende Jägerprüfung. Die beiden angehenden Jungjäger sitzen am Mittwoch um 10.45 Uhr im Grünen Zentrum in der Waldenburger Straße und warten darauf, dass sie ins Prüfungszimmer gerufen werden. Plötzlich geht die Tür auf. Heraus kommen Stefan Adam und Sabrina Auen. Die beiden jungen Leute haben die mündliche Prüfung gerade hinter sich, haben ihr Wissen in den Fächern Wildbiologie, Wildtierkunde, Jagdbetrieb, Waffenhandhabung, Wildkrankheiten und Jagdrecht unter Beweis stellen müssen.
„Die wollten ganz viel über Hunde wissen“, berichtet Auen den beiden Wartenden. Hannes Döring ist gar nicht begeistert, als er das hört, „Hunde habe ich mir gar nicht genau angeschaut,“ meint er. Viel mehr Zeit des Austauschs bleibt den vieren aber nicht. Die Geprüften werden zur Ergebnisverkündung wieder ins Zimmer gerufen. Wenig später öffnet sich die Tür, die beiden kommen erneut heraus, dieses Mal aber mit gelöstem Gesichtsausdruck und der Bescheinigung in der Hand, dass sie bestanden haben.
Dieses wunderbare Gefühl dürfen am Ende auch Döring und Brüsing erleben, die sich als Kenner der Materie ausweisen. Schon im Fach Wildbiologie wird es spannend. Es geht um Boviden und Cerviden, später beim Thema Wildkrankheiten um Zoonose, Endo- und Ektoparasiten, im Jagdbetrieb um Saufedern und Waidblatt. Was sich für Laien wie böhmische Dörfer anhört, können die angehenden Jungjäger ausführlich erklären. Es nötigt dem Außenstehenden schon Respekt ab, mitzuerleben, was die Jungjäger in ihrem vier Monate dauernden Kurs gelernt haben. Hannes Döring hatte Biologie als Leistungskurs, sein Interesse an Tier und Natur und letztlich auch an der Jagd war für ihn ausschlaggebend, den Jagdschein machen zu wollen und zwar noch bevor er im Oktober mit dem Maschinenbaustudium beginnt. Ina Brüser ist familiär vorbelastet. Sie kommt vom Hof, viele in ihrer Familie haben den Jagdschein und so möchte sie die lange Tradition fortleben lassen.
32 Jungjäger haben sich, wie Döring und Brüser, am Mittwoch und Donnerstag der mündlichen Prüfung gestellt. Zwei Tage zuvor mussten sie bereits ihre jagdlichen Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Schießstand und im Schriftlichen beweisen. „Die schriftliche Prüfung ist in diesem Jahr super gelaufen“, freut sich Sievers über die positiven Ergebnisse. Seine Freude wird nun durch die Leistungen der Jungjäger in der mündlichen Prüfung weiter aufrecht erhalten. „In diesem Jahr haben 29 Jungjäger die Jägerprüfung bestanden, das sind 91 Prozent“, kann er am Ende stolz verkünden. Für ihn ist das Ergebnis zum einen ein schöner Beweis dafür, wie engagiert und intensiv sich die Jungjäger mit der Thematik befasst haben. Zum anderen ist das gute Resultat laut Sievers auch ein Zeichen für die hohe Qualität der Jungjägerausbildung bei der Kreisjägerschaft Warendorf. Sein Dank gilt hier vornehmlich den Dozenten, die auch diesen Jungjägerjahrgang fit für die Jagd gemacht haben.
Jungjägerin Justina Fischer
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Quelle: Die Glocke, 24.03.2015
Sassenberg / Ahlen (gl). Noch vor ein paar Wochen war für Justina Fischer ein Wald einfach ein Wald. Bäume waren Bäume. Und wenn sie in den Himmel schaute, sah sie vorbeiziehende schwarze Punkte – Vögel eben. Heute ist das anders. Seit Anfang Januar lässt sich Fischer zur Jägerin ausbilden. „Jetzt kann ich langsam erkennen, was da am Himmel unterwegs ist“, sagt sie. Die 25-jährige aus Ahlen ist eine der Nachwuchsjäger, auf die zwei Merkmale zutreffen, die immer häufiger werden: jung und weiblich. Jagen wird in NRW immer beliebter – gerade auch in dieser Gruppe. Und zwar aller Kritik und einer – vielfach beschriebenen – schwindenden gesellschaftlichen Akzeptanz zum Trotz.
Aber warum entscheidet sich eine junge Frau wie Justina Fischer, die als selbstständige Goldschmiedin und Podologin im Berufsleben steht und in der Stadt aufgewachsen ist, für eine Ausbildung zur Jägerin? Die Gründe sind vielfältig. „Mein Freund ist Jäger. Und in unserer Tiefkühltruhe wartete immer Wild, das zubereitet werden wollte“, erzählt sie. Also belegte Fischer ein Wurstseminar – und fand sich unter lauter Jägern wieder, die sich in der Waidmannssprache unterhielten. „Da kam ich nicht mit.“ Ähnlich ging es ihr, wenn sie mit Freunden in der Natur unterwegs war. Sie wollte mitreden können über das Wild und seinen Lebensraum – auch mit Blick auf die Zukunft. Fischer: „Wenn ich mal Familie habe, will ich erklären können, was draußen zu sehen ist.“ So wuchs der Wunsch, selbst Jägerin zu werden. Doch: „Dass die Ausbildung so hart werden würde, hätte ich nicht gedacht“, sagt Fischer. Den Jagdschein machen, das bedeutet: lernen. Vier Monate dauert die Ausbildung, dreimal die Woche Theorie, samstags Schießübung, sonntags Waldexkursion.
Doch die 25-Jährige bereut den Schritt nicht. Der Lerndruck helfe ihr, die Sache wirklich durchzuziehen. Und sie hat ihr Ziele vor Augen: statt nur mitzulaufen, selbst aktiv dabei zu sein; das Hobby Jagen mit ihrem Freund zu teilen; zu essen, was man selbst geschossen hat. Wobei: Ob sie später wirklich ein Tier schießen wird, das kann Fischer noch nicht sagen. Vor dem Töten hat sie großen Respekt. Und auch ans Schießen muss sich noch gewöhnen. „Der Rückstoß ist heftig“, sagt sie. Ende April steht die Prüfung an. Schon jetzt hat Fischer für sich selbst etwas erreicht: Sie nimmt die Natur anders, intensiver wahr.
Jungjägerin Justina Fischer
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Sassenberg (dor). Angehende Jäger lernen im Jungjägerkurs viel über Waldtiere, über Wildbiologie, über Waffenkunde und Jagdrecht. Da Jäger aber immer auch Naturschützer sind, müssen sie auch auf diesem Gebiet über dementsprechende Kenntnisse verfügen. Diplom-Forstwirt Dieter Wortmeier geht daher gleich zweimal pro Kurs auf Waldexkursion mit den angehenden Jungjägern. „Vor zwei Wochen waren wir in Boombergen in der Nähe von Harsewinkel“, erklärt der Naturfreund.
Am Sonntag hieß er in einem Waldgebiet in Stromberg zwei Jungjäger-Gruppen willkommen. „Im Gegensatz zu Boombergen, wo Sandboden vorherrscht, haben wir es hier mit Lehmboden zu tun. Wer kennt die Unterschiede?“ waren die Teilnehmer der jüngsten Waldexkursion sofort aufgefordert, ihr Wissen abzurufen. „Lehmböden sind schwere Böden, sie sind nährstoffreicher und können gut Wasser speichern“, antwortete einer. Wortmeier zeigt sich zufrieden, ergänzt jedoch: Man nennt sie auch Minuten- oder Stundenboden, da sie sind nur bei gutem Wetter zu bearbeiten sind.“ Was damit gemeint ist, kann Dieter Wortmeier den angehenden Jungjägern wenig später in der Praxis zeigen. Ein Fahrzeug hat tiefe Spurrillen und Furchen im Waldboden, die nun mit Wasser gefüllt sind, hinterlassen. „Der Zeitpunkt, hier zu arbeiten, war nicht glücklich, man hätte besser noch etwas gewartet, bis der Boden trockener ist“, so Wortmeier.
Doch nicht nur die Bodenbeschaffenheit war Bestandteil der lehrreichen Exkursion. Die angehenden Jungjäger lernten auch etwas über verschiedene Einzäunungen und deren Preise, lernten Festmeter vom Raummeter bei Holz zu unterscheiden, wissen nun, warum stehendes Totholz noch wertvoller ist für Tiere und Natur als liegendes. Häufig waren die Teilnehmer auch aufgefordert, Pflanzen und Bäume anhand der Blätter zu erkennen. Sie mussten Besonderheiten wiedergeben und berichten, welchen Wald- und –Wildtieren sie als Nahrung dienen. Anhand von abgebissenen Knospen, abgewetzten und abgerissenen Baumrinden galt es, den Unterschied zwischen Verbeißen, Schälen und Fegen herauszuarbeiten. Dieter Wortmeier wurde nicht müde, den Männern und Frauen auch versteckte Naturschönheiten jenseits des Waldweges zu zeigen, wie etwa die blühenden Buschwindröschen, Primeln, oder auch das Frühlingscharbockskraut. Letzteres, so erfuhren, die Jungjäger, wurde früher oft als Mittel gegen Vitamin-C-Mangel eingesetzt. An anderer Stelle ließ Wortmeier die Teilnehmer am Bärlauch schnuppern, warnte jedoch davor, den Bärlauch mit Maiglöckchen oder dem giftigen Aronstab zu verwechseln.
Impressionen vom Hundetag 2015
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Sassenberg (dor). Angehende Jäger lernen im Jungjägerkurs viel über Waldtiere, über Wildbiologie, über Waffenkunde und Jagdrecht. Da Jäger aber immer auch Naturschützer sind, müssen sie auch auf diesem Gebiet über dementsprechende Kenntnisse verfügen. Diplom-Forstwirt Dieter Wortmeier geht daher gleich zweimal pro Kurs auf Waldexkursion mit den angehenden Jungjägern. „Vor zwei Wochen waren wir in Boombergen in der Nähe von Harsewinkel“, erklärt der Naturfreund.
Waffenhandhabung
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„Eine Waffe ist immer ein Tötungswerkzeug. Wenn einmal ein Schuss abgegeben wurde, kann man ihn nicht mehr zurücknehmen“. Mark Rüschenschmidt, Dozent der „Waffenkunde“ beim derzeitigen Jungjägerkurs, wird nicht müde, den angehenden Jungjägern die Wichtigkeit eines besonnenen Umgangs mit der Waffe immer wieder vor Augen zu führen. Jeden Samstag verbringen die Jungjäger zwei Stunden auf dem Schießstand und zwei Stunden bei der Kreisjägerschaft im Grünen Zentrum in Warendorf.
Hier lässt Rüschenschmidt stets jagdliche Situationen nachspielen, sich die einzelnen Schritte vom Ansprechen des Wildes bis zum Abschuss von den Teilnehmern genau erklären. „Ich erblicke das Wild. Als erstes überprüfe ich, ob ich ein freies Schussfeld habe und ein sicherer Kugelfang gewährleistet ist. Trifft beides zu, entsichere ich die Waffe und visiere das Wild an. Springt es weg, entspanne ich die Waffe sofort und sichere sie“, erläutert an diesem Samstagmorgen ein angehender Jungjäger. Dieser hat seine Sache gut gemacht, wie ein anerkennendes Nicken von Rüschenschmidt zeigt. Wie dieser erläutert, müssen die Teilnehmer nicht nur lernen, richtig mit der Waffe umzugehen. Sie müssen auch Waffen erkennen, sie zerlegen können und in der Lage sein, das benötigte Kaliber zu bestimmen. „Bei einem nicht für die Waffe bestimmten Kaliber kann es vorkommen, dass die Waffe gesprengt wird“, sagt Rüschenschmidt, der als selbständiger Büchsenmacher genau weiß, wovon er spricht. In einer Holzschachtel liegen die unterschiedlichsten Munitionsarten, die die Teilnehmer den Gewehren zuordnen müssen.
Für den Laien sehen die Langwaffen, und dazu gehören die Bockdoppelflinte, die Bockbüchsflinte und der Drilling ziemlich gleich aus. Dennoch benötigen sie unterschiedliche Munition. Wer einmal ein solches Gewehr in die Hand genommen hat, weiß, dass man ganz schön viel Kraft benötigt, will man dieses über längere Zeit in die Höhe halten, wie etwa beim Tontaubenschießen nötig. Zwei bis drei Kilo wiegt so eine Waffe, die durch den Rückstoß beim Abschuss mit einer Kraft von einer Tonne auf die Schulter wirkt. Liegt der Schaft der Waffe nicht richtig in der Schulter, kann das mitunter ganz schön schmerzhaft sein. „Viele Teilnehmer klagen über blaue Flecken“, sagt Rüschenschmidt und kann sich hier ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Für Rainer Kieskemper, Teilnehmer des Jungjägerkurses, ist die Waffenkunde eines der kompliziertesten Fächer. „Dafür muss man meisten Disziplin aufbringen“, so der angehende Jungjäger. Diese ist auch nach dem Kurs gefragt. Wie Rüschenschmidt immer wieder betont, sind die Jungjäger am Ende des Lehrgangs auf keinen Fall ausgebildete Schützen. „Wir vermitteln hier die Grundlagen“, so der Dozent. Martin Sievers, der Geschäftsführer der Kreisjägerschaft, ergänzt, dass jeder Jagdscheininhaber verpflichtet ist, auch nach bestandener Prüfung weiter auf den Schießstand zu gehen und die eigenen Fähigkeiten weiter auszubauen. Schließlich sei es des Jägers erste Pflicht, unnötiges Tierleid durch falsch gesetzte Schüsse zu vermeiden.
Naturschutz an der Quelle
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Jungjäger-Ausbildung des Kreises Warendorf auf Haus Heidhorn
Naturschutz an der Quelle – 30 Jungjäger aus dem Kreis Warendorf waren am vergangenen Montag abend zu Gast auf Haus Heidhorn. Die Jagdschein-Anwärter hatten im Rahmen ihrer Ausbildung die Möglichkeit genutzt, sich über die Arbeit der NABU-Naturschutzstation Münsterland zu informieren. Dr. Thomas Hövelmann stellte in seinem Vortrag einleitend die naturschutzfachliche Bedeutung ausgewählter Gebiete im Kreis Warendorf und die Aufgaben der NABU-Naturschutzstation Münsterland vor.
Dabei ging Hövelmann auf Gemeinsamkeiten, aber auch mögliche Konflikte zwischen Jägerschaft und Naturschutz und deren Lösungsmöglichkeiten ein. Vor allem der starke Rückgang der Feldvögel und des Niederwildes bereitet beiden Interessengruppen gleichmaßen Sorgen. Hier brächte ein gemeinsames Vorgehen Vorteile, waren sich beide Seiten einig. Mit einem Rundgang durch die Ausstellungen auf Haus Heidhorn fand der Abend einen interessanten und einvernehmlichen Ausklang.
Martin Sievers als Ausbildungsleiter der Jungjäger und Gabi Mackenberg vom Vorstand der Kreisjägerschaft Warendorf bewerteten die Aktion als rundum gelungen und versprachen, im kommenden Jahr mit dem nächsten Jahrgang wiederzukommen. Auch die NABU-Naturschutzstation Münsterland schätzt die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Jägern vor Ort bei der Umsetzung ihrer Naturschutzarbeit.
Großes Interesse am neuen Jungjägerkurs
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Jonas Potthoff ist Schüler und achtzehn Jahre jung. Er möchte Jäger werden. So wie schon sein Großvater und sein Vater. Dirk Leuer steht im Arbeitsleben und ist 32 Jahre alt. Er hat sich schon immer für die Jagd und die Hege interessiert, ist früher oft als Treiber bei diversen Jagden dabei gewesen. Jetzt will auch er es wissen und seinen Jagdschein machen. Bei Martina Steeb erwachte das Interesse an der Jagd durch ihren Jagdhund. So unterschiedlich wie die einzelnen Beweggründe sind, so bunt ist auch das Bild, das sich dem Betrachter beim gut besetzten Informationsabend der Kreisjägerschaft Warendorf zum nächsten Jungjägerkurs bietet.
Ob Mann oder Frau, alt oder jung – sämtliche Altersklassen waren im Sitzungssaal im Grünen Zentrum vertreten. „Angesichts der politischen Grundhaltung gegenüber der Jagd freue ich mich sehr, Sie hier so zahlreich zu begrüßen“, hieß der Geschäftsführer der Kreisjägerschaft, Martin Sievers, die Besucher willkommen. Er schwor die Anwesenden darauf ein, sich darüber Gedanken zu machen, warum man Jäger werden wolle. Neben den wunderbaren Naturmomenten, die Jäger erlebten, sei natürlich auch das Beute machen, ein wesentlicher Bestandteil der Jagd.
Beim Jungjägerkurs mitmachen kann jeder, der am Tag der Prüfung 15 Jahre alt ist und der keine Bemerkung im polizeilichen Führungszeugnis aufweist. Die schriftliche Jägerprüfung, die auf den 20. April 2015 fällt, markiert das Ende des Kurses, der bereits am 5. Januar 2015 um 19 Uhr im Grünen Zentrum in Warendorf beginnt. Der Lehrgang ist alles andere als ein Spaziergang. Über 900 Stunden werden die angehenden Jäger im grünen Zentrum, auf Exkursionen und auf dem Schießstand der Kreisjägerschaft auf das Jägersein vorbereitet. „Sie werden drei bis vier Abende hier verweilen, manchmal sogar an fünf Tagen im Rahmen des Jungjägerkurses unterwegs sein“, berichtete Sievers. Die künftigen Jungjäger müssen mit dem Gewehr umzugehen und schießen lernen, sie müssen sich im Jagd- und Waffenrecht auskennen, müssen die verschiedenen Wildtiere erkennen und diese hinterher aufbrechen und hygienisch verarbeiten können. Sie müssen sich zudem mit dem Naturschutz auseinandersetzen und in der Lage sein, die Gründe, warum sie jagen, überzeugend darzulegen. Vor allem aber sollten die Jungjäger die Reife und Moral mitbringen, die unabdingbar sind, wenn man mit dem Gewehr auf andere Lebewesen schießt. Das alles wird den Teilnehmern des Jungjägerkurses vermittelt.
Von ihnen wird aber mehr verlangt, als nur anwesend zu sein. „Ohne Nacharbeiten zuhause werden Sie die Prüfung nicht bestehen“, weiss Sievers aus langjähriger Erfahrung. Im Anschluss an die einführenden Worte stellten die Dozenten sich und die Inhalte ihres Faches vor. Anmeldungen nimmt die Kreisjägerschaft weiterhin entgegen.
Jonas Potthoff möchte in die Fußstapfen treten und wie sein Großvater und Vater Jäger werden.
Jungjägerprüfung
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Warendorf (gl). Dienstagvormittag, 10.55 Uhr im grünen Zentrum an der Waldenburger Straße. Ludger Eickhoff sitzt im Warteraum und schaut nervös auf die Uhr. „Langsam müssen sie aber mal rauskommen“, sagt der Hoetmarer, der auf seine Frau Nicole wartet. Diese ist mit Thomas Elpermann schon geschlagene 55 Minuten im Prüfungsraum. Da geht die Tür auf. Sichtlich angespannt betritt die Jungjägeranwärterin mit ihrem Kollegen den Raum. „Das war nichts“, stapelt die junge Frau tief. „Das lief super“, beruhigt sie Mitprüfling Thomas Elpermann. Und der sollte am Ende Recht behalten. Nach fünf Minuten wurde den Prüflingen zu ihrer bestandenen Jägerprüfung gratuliert. Dann hielten sie ihn, glücklich lächelnd, endlich in den Händen: den Jagdschein, in den sie die vergangenen Monate über 900 Stunden Unterricht plus der Lernzeit zuhause – investiert hatten. Das Glück der bestandenen Prüfung ward am Ende 40 der insgesamt 45 Teilnehmer des jüngsten Jungjägerlehrgangs beschert.
„Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis.“ Es zeigt die Qualität der Ausbildung und unserer Ausbilder“, sagt Martin Sievers. Der Geschäftsführer der Kreisjägerschaft, der zugleich die Fächer Wildbiologie und Wildtierkunde prüft, weiß aber auch, dass die Prüflinge voll und ganz hinter ihrem Wunsch, Jäger zu werden, stehen müssen, wenn sie bestehen wollen. Heinz Heselmann, Leiter der Prüfungskommission, ist von dem Konzept der Jungjägerausbildung ebenfalls überzeugt. „Wir halten nichts von zweiwöchigen Crashkursen. Wir wollen nachhaltig ausbilden, damit der Jägernachwuchs möglichst lange von seinem Wissen profitieren kann“, so Heselmann. Und wissen müssen die Prüflinge eine ganze Menge. Letzte Woche stand schon die schriftliche und die Schießprüfung auf dem Plan. Jetzt in der mündlichen mussten die Prüflinge fit sein in den Fächern Wildbiologie, Wildtierkunde, Jagdbetrieb und Waffenhandhabung, Wildkrankheiten und Jagdrecht. Die Unterschiede zwischen Baum- und Steinmarder, verschiedene Wildkrankheiten und deren Symptome, alles zur Blattzeit und zu den einzelnen Jagdgesetzen – in 60 Minuten kann man ganz schön viele Fragen stellen. Die Prüfer zeigten sich jedoch allesamt fair, gaben hier und da schon mal eine kleine Gedankenstütze. Die hohe Zahl der Jugendlichen und der Frauen unter den Teilnehmern freut Heinz Heselmann. „Hier auf dem Lande haben wir keine Nachwuchssorgen, viele Jungjäger kommen über ihre Familien zur Jagd, sagt Heinz Heselmann. Aber auch das große Interesse an der Natur, an Wild und Wald ist bei einigen Teilnehmern, wie bei Nicole Eickhoff, Motivation genug, den Jagdschein machen zu wollen.
Hundetag bei der Jungjägerausbildung
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Kreis Warendorf/Ahlen. Jagdhornmusik und Hundegeläut – der Karfreitag ist traditionell der Hundetag der Kreisjägerschaft Warendorf bei der Ausbildung der angehenden Jungjäger. 45 Teilnehmer bereiten sich derzeit auf das „grüne Abitur“ vor. „Die Nachfrage ist wieder steigend. Das ist sehr erfreulich. Auch, dass so viele junge Leute darunter sind“, sagte Ausbilderin Helga Winkelströter. Am Prozessionsweg in Ahlen hatten die Lehrgangsteilnehmer kurz vor ihren Prüfungen jetzt die Gelegenheit, Jagdhunde vieler Rassen in Augenschein zu nehmen und deren Arbeit hautnah zu erleben. „Passt gut auf, zu den Hunden stehen Fragen in den Prüfungen an“, mahnte die Ausbilderin.
Die größte Gruppe der gezeigten Jagdhunde bildeten die Vorstehhunde, die dem Jäger durch „das Einfrieren in den Bewegung“ signalisieren, dass sie Wild aufgespürt haben. Herbert Winkelströter demonstrierte mit Hilfe einer Reizangel, an der für den Hund eine Fasanenschwinge spielerisch gezogen wird, wie dieses Verhalten aussieht.
Die heimischen Rassevertreter – Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar, Deutsch Langhaar, der Große und der Kleine Münsterländer, der Griffon, der Weimarer in seinen verschiedenen Farbschlägen und Fellvarianten – durften bei der Vorführung nicht fehlen. Eher selten ist dagegen der Pudelpointer, den die Jungjäger zu sehen bekamen. Dazu kamen der ungarische Viszla in der rau- und kurzhaarigen Variante sowie der britische Pointer. „Unsere Hunde sind Vollgebrauchshunde, die beschäftigt werden müssen“, erklärte Jäger Josef Niemann aus Westbevern, der Deutsch Kurzhaar führt. „Wer so einen Hund anschaffen will, sollte sich gut überlegen, ob er dem Arbeitseifer gerecht wird und das Tier auslasten kann.“
Wie so eine Arbeit, etwa die Suche nach erlegtem Wild, nahezu perfekt aussieht, zeigte Markus Franke aus Everswinkel, der seinen in Ausbildung befindlichen Deutsch Drahthaar mit dem kurzen Kommando „Such voran“ auf die Schleppe zum Apportieren schickte. Mit Pfiffen und Handzeichen – dem sogenannten Einweisen – wurden dagegen die Labradore, zur Arbeit geschickt. Sie gelten ebenso wie der Flat Coated Retriever als Apportier- und Wasserspezialisten. „Diese Hunde zeichnet der Wunsch, aus zu gefallen“, erklärte Brigitte Linnemann aus Ennigerloh den Jungjägern. Der „will to please“ wie der Fachmann sagt. Zur Gruppe der Bauhunde, also für die Jagd unter der Erde auf Fuchs, Dachs oder auch Kaninchen, zählten der Rauhaar- und ein Kurzhaardackel, zu den Stöberhunden, die Wild aus der Deckung treiben, der Welsh Springer Spaniel.
Eine Besonderheit zeigte an diesem Morgen Falkner Michael Denno aus Ahlen, der sich auf die Beizjagd spezialisiert hat. heißt: Er geht mit Hund und Falken auf die Jagd. eine Jagdform, die echter Passion bedarf, denn: „Sie verbringen weit mehr Zeit mit dem Vogel, als mit ihrer Familie“, erklärte Denno. Die Ausbildung eines Greifvogels sei extrem zeitintensiv, und auch außerhalb der Jagdzeit bedürfe der Vogel intensiver Arbeit, um nicht wieder zu „verwildern“.
Der Hundetag war kurzweiliger Anschauungsunterricht in der freien Natur, den die Prüflinge mit Applaus belohnten. Ende des Monats müssen die Jungjäger nun beweisen, was sie gelernt haben. Am 28. April stehen die schriftlichen Prüfungen an, am 29. April das Schießen, in der ersten Maiwoche, die mündlichen Prüfungen.
Schießübung der Jungjäger
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Sassenberg (dor). Den Jagdschein gibt es nicht umsonst. Die Teilnehmer des Jungjägerlehrgangs investieren viel Zeit und Geld, um ihr Ziel, Jäger zu werden, zu erreichen. Allein an zwölf Samstagen hintereinander üben sie auf dem Schießstand der Kreisjägerschaft am Butterpatt das Schießen. Im Anschluss vertiefen sie im Grünen Zentrum ihre Kenntnisse in der richtigen Waffenhandhabung.
Robert Beck ist bereit. Er hat das Gewehr angelegt und wartet auf die Tontaube, die gleich von hinten über seinen Kopf hinweg fliegt. Blitzschnell muss er reagieren, zielen und den Abzug drücken. Es knallt. Die Tontaube, eine orangefarbene flache Scheibe, zerbricht in der Luft in zwei Teile. Ein Volltreffer. Robert Beck, Teilnehmer des jüngsten Jungjägerlehrgangs der Kreisjägerschaft Warendorf, ist zufrieden. So wie die anderen seiner 44 Lehrgangskollegen und –kolleginnen auch. „Man wird von Mal zu Mal besser“, bestätigen die Jägeranwärterinnen Nicole Eickhoff und Kerstin Witte. Anders als viele ihrer männlichen Kollegen haben sie bis zum Lehrgangsbeginn noch keine Waffe in der Hand gehabt. Berührungsängste hatten sie dennoch nicht. „Das hier ist Praxis und macht Spaß“, sind sie sich einig. Und Verena Krieg, die über ihren Lebensgefährten an die Jagd herangeführt wurde, freut sich auch schon auf den Tag, an dem sie nicht mehr nur daneben sitzen muss, sondern das Gewehr selbst in die Hand nehmen darf.
Die Teilnehmer des laufenden Jungjägerkurses sind mit ihrer Gruppe zum achten Mal auf dem Schießstand am Butterpatt. Hier gehört das Tontaubenschießen, bei dem ihnen Schießwart Franz-Josef Möllmann mit Rat und Tat beiseite steht, ebenso zum Übungsplan wie das Schießen auf den laufenden Keiler, ein auf Pappe gezeichnetes Wildschwein, das in 50 Meter Entfernung, angebracht auf einer Rollschiene, von rechts nach links vorbeizieht. Im Gegensatz zu dem Skeetstand, wo mit Schrot auf die Tonscheiben geschossen wird, kommt beim laufenden Keiler wie auch beim Rehbock, der in 100 Meter Entfernung in sitzender Haltung beschossen wird, ein Kugelgewehr, eine Büchse, zum Einsatz. Aus Hörschutzgründen tragen alle Jungjägeranwärter, aber auch die Ausbilder, Michaela Scholle und Benno Schulze-Eckel, Kopfhörer. „Wir versuchen, den Teilnehmern die Nervosität im Hinblick auf die Prüfung zu nehmen, erklärt Scholle. Die zwölfmaligen Treffen auf dem Schießstand und die Fortschritte sollen den Teilnehmern Sicherheit und Selbstbewusstsein zugleich geben. Wie der Geschäftsführer der Kreisjägerschaft, Martin Sievers sagt, sei die Teilnahme an den samstäglichen Übungsterminen keine ausdrückliche Verpflichtung. „Aber es sollte sie sich jeder zur Pflicht machen“, so Sievers. Schließlich seien in der Prüfung gewisse Standards zu erfüllen, wenn man sie bestehen wolle. Aber auch danach plädiert der Kreisgeschäftsführer für ein regelmäßiges Schießtraining, um die Zielgenauigkeit und Treffsicherheit beizubehalten. Schließlich sei es wichtig, dass Tier mit einem guten und sicheren Schuss zu erlegen und es nicht leiden zu lassen. Wie Sievers weiter berichtet, wird von den Jungjägern in spe aber nicht nur die Schießfertigkeit geübt. Ein zentraler Punkt des Lehrganges sei auch die richtige Waffenhandhabung. Hierin werden die Lehrgangsteilnehmer ebenfalls samstags – entweder vor oder nach dem Schießen auf dem Butterpatt, im Grünen Zentrum geschult. „Hier lernen die Lehrgangsteilnehmer unter anderem, wie man mit der Waffe umgeht, wie man sie führt, lädt, reinigt und zerlegt“, so Sievers. Fast alle Lehrgangsteilnehmer, wie Stefan Arden, gehen tagsüber einem Beruf nach. Abends und am Wochenende heißt es dann büffeln für den Jagdschein. Der junge Mann weiß: Diesen gibt es nicht umsonst. „Man muss sich schon viel Zeit nehmen und man muss das wollen“, sagt Arden, der nicht nur den laufenden Keiler, sondern auch sein Ziel, den Jagdschein in den Händen zu halten, fest im Blick hat. Bis zum 28. April wird er sich noch in Geduld üben müssen. Dann heißt es bei der Abschlussprüfung Farbe zu bekennen.
Präparatekunde als Vorbereitung auf die Abschlussprüfung
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Der Countdown läuft. Ende des Monats müssen die Jungjäger, die derzeit an dem von der Kreisjägerschaft Warendorf angebotenen Jungjägerkurs teilnehmen, Farbe bekennen. Sowohl schriftlich als auch mündlich und vor allem praktisch müssen sie dann beweisen, dass sie die Sachkompetenz, das nötige Wissen, die Fähigkeiten und die nötige Reife haben, um das „grüne Abitur“ zu bestehen. Als Vorbereitung für die kommende Abschlussprüfung trafen die Jungjäger in spe am Samstag gruppenweise auf dem Hof Sievers in Sassenberg ein, um sich von Dr. Norbert Nottebaum, Oberstudienrat a. D., in der Präparatekunde fitmachen zu lassen.
Martin Sievers, KJS-Geschäftsführer, hatte dazu nicht nur die rollende Waldschule geöffnet, sondern auch seine Jägertenne dementsprechend vorbereitet. An die 40 verschiedene Federtiere standen auf den langen Tischen und blickten die Jungjäger mit starrem Blick an. „Woran erkennen wir hier, ob es sich um ein altes Rebhuhn oder ein junges Tier handelt?“, zeigte Dr. Nottebaum auf ein Rebhuhnpaar, das sich neben diversen Krähensorten auf dem ersten Tisch befand. „Am Schnabel“, kam prompt die Antwort eines Teilnehmers. Und die war richtig. Wie Dr. Nottebaum seinen Schülern nochmal in Erinnerung rief, ist der Schnabel bei jüngeren Rebhühnern hellbraun, bei älteren Tieren blau. Auch die Läufe, also die Krallen und die Federenden geben Aufschluss wie alt ein Tier ist. Bei den Habichten ist das Alter deutlich an der Querbänderung des Gefieders zu erkennen. Jungtiere dieser Art ziert ein längsgetropftes Federkleid. Natürlich wissen die Jungjäger längst, dass alle Greifvögel unter Naturschutz stehen und nicht gejagt werden dürfen. Jagdbar hingegen sind Tauben, Fasane, Gänse, Stockenten, Rabenkrähen und Elstern. Hier müssen die Jungjäger jedoch die Schonzeiten der einzelnen Tiere beachten. Rabenkrähen haben zum Beispiel vom 1. August bis Ende Februar Schonzeit, frischte Dr. Nottebaum das Wissen der künftigen Jungjäger auf.
In den zwei lehrreichen Stunden auf dem Hof Sievers wurden aber längst nicht nur die Federtiere behandelt. Auch die Besonderheiten der Haartiere, darunter fallen Hase, Kaninchen, Fuchs, Marder und Waschbär, sowie das Schalenwild wurden nochmal ausführlich erläutert. „Der Lehrstoff ist sehr umfangreich, deshalb müssen die Jungjäger auch viel zu Hause nacharbeiten, um mit einem guten Gefühl in die Prüfung gehen zu können. Dabei unterstützen wir sie so gut wir können“, so der KJS-Geschäftsführer Martin Sievers. Obwohl er als Hauptverantwortlicher der Rollenden Waldschule selbst Experte auf dem Gebiet der Präparatekunde und Wildbiologie ist, hält er sich am Samstag im Hintergrund. „Als Prüfer darf ich nicht gleichzeitig Dozent sein“, erklärt er.