18.04.2023
Drei Fragen an Markus Degener, zweiter Vorsitzender der KJS und Naturschutzobmann
Frage: Seit fast 20 Jahren bezuschusst die Kreisjägerschaft die Saatgutaktion für die Hegeringe. Ist die Maßnahme erfolgreich, bzw. wie lässt sich der Erfolg ableiten?
Markus Degener: Bereits seit 2005 engagiert sich die Kreisjägerschaft mit der Saatgutaktion für die Schaffung blühender Wildackerflächen. Der Erfolg der Maßnahme, die wir mit Unterstützung des Kreises Warendorf und den Landwirten gemeinsam umsetzen, zeigt sich unter anderem auch in der hohen Zahl an Wildtieren im Kreisgebiet. Wir haben über die Jahre im Kreis schon Saatgut für eine Fläche von mehr als 7500 Hektar abgesetzt, dies entspricht einer Fläche von über 10.000 Fußballfeldern.
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Frage: Wer stellt die Mischung der KJS zusammen bzw. hat sie zusammengestellt?
Markus Degener: Von Anfang an haben wir bei der Saatgutzusammensetzung auf eine lange Blühdauer sowie auf den Nahrungs- und Deckungsaspekt für unsere heimischen Wildtiere geachtet. Dieses Jahr haben wir die Mischung erneut mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde, der Stiftung westfälische Kulturlandschaft und unserem Lieferanten aus Everswinkel, der Firma Bruno Nebelung, optimiert.
Frage: Welche andere Natur- und Artenschutzmaßnahmen hat die KJS-Warendorf initiiert bzw. in welchen ist sie involviert?
Markus Degener: Die KJS ist mit fast 2600 Mitgliedern die mitgliederstärkste Naturschutzorganisation im Kreis und wir tun viel in und für die Fläche. So wurden zahlreiche Biotope in Form von Kleingewässern, Hecken und Feldgehölzen von uns angelegt und gepflegt. Des Weiteren schützen wir das heimische Wild, in dem wir invasive Arten zurückdrängen, wir schützen den Kiebitz und kennzeichnen dessen Nester, außerdem haben wir einzelne landwirtschaftliche Flächen für den Artenschutz optimiert und teilweise aus der Produktion genommen. Das von der KJS Warendorf initiierte „W-Land Projekt“ ist ein weiteres Leuchtturmprojekt, mit dem Jäger und Landwirte sich für den Arten- und Naturschutz, für Biodiversität und den Erhalt der westfälischen Kulturlandschaft einsetzen.